Film „Rote Beete“ aus „1989 – Lieder unserer Heimat“

Film „Melodie & Rhythmus“ aus „1989 – Lieder unserer Heimat“

Film „Himmlischer Frieden“ aus „1989 – Lieder unserer Heimat“

Schwarwels Welt

FOTOS + REDE VERNISSAGE „GETROFFEN UND VERSENKT!“ SANFTWUT LACHMESSE 10.10.2012

„GETROFFEN UND VERSENKT“
Politische Karikaturen von Schwarwel



AUSSTELLUNG:
Do 11.10. – Fr 30.11.2012

Im Rahmen der Lachmesse 2012
Kabarett Theater SanftWut in der Mädler Passage

VERNISSAGE:
Mi 10.10.2012, 17 – 19 Uhr
in Anwesenheit des Künstlers Schwarwel
Eröffnungsreden: Stephanie Werth + Robert Dobschütz (www.l-iz.de)


REDE von ILSE SCHNICKENFITTICH

Liebe Gäste, Vernissageure, Schwarweljünger und vor allem – liebe Buchkäufer,

wenn Sie sich zusammenfinden, sitze ich leider noch über den täglichen Mühen wie Abrechnungen, Journalisten der L-IZ.de ob der angerichteten Rechtschreibmassaker anschnauzen sowie Papierkörbe und Schredder in guter sächsischer Tradition mit allem füllen, was noch irgendwen irgendwann interessieren könnte.

Deshalb bleibt nur dieses Grußwort, welches ich Herrn Dobschütz bat zu verlesen. Da es diesem Cretin wie gewohnt nicht fehlerfrei gelingen wird, habe ich mir erlaubt zusätzlich ein paar Stolperstellen in den Text einzubauen. Insbesondere Schachtelsätze, deren Anfang man vergessen hat, wenn man über das letzte Komma hüpft und den Punkt gefunden hat.

Nur um sicher zu gehen, dass es auch tatsächlich so kommen möge.

Doch mehr zu wichtigen Personen – Herr Schwarwel wurde mir einst im Rahmen eines Strickkurses für Fortgeschrittene vorgestellt. Er sei nur hier, um neue Freunde zu finden, fand ich durchaus überzeugend. Irgendwie Punk sowieso.

Bis heute weiß ich letztlich nicht mehr über den jungen Mann als dies. Er ist in der Lage noch mit einer Stricknadel eine Karikatur in die Scheibe eines vorüberfahrenden Autos zu zeichnen und sucht mit diesen und weitaus drastischeren Mitteln die Öffentlichkeit, neben Bücher hier unter anderem durch Veröffentlichungen in deutschlandweiten Zeitungen und im Internet, während diese, also die Öffentlichkeit sich durchaus anfangs bemühte weg zu schauen.

Was ihr nicht mehr gelingt. Was mich mit Freude erfüllt, denn das heißt auch, dass die galoppierende Verblödung heutiger Tage einen standhaften Gegner gefunden hat.

Denn „Satire muss nicht lustig sein“ – eigentlich kein schlechter Gedanke im Angesicht der unzähligen Selbst- und Fremdbespaßer, Ablenker, Clowns und Nebelwerfer in der heutigen Humorindustrie. Und während es also nebelt und blitzt, zeichnet der immer noch junge Mann sich eins. Gern auch zwei, wenn er die Zeit zwischen den unzähligen anderen Aktivitäten findet.

Meist jedoch täglich.

Und das können sie auch heute ansehen, mit nach Hause nehmen und behalten. Oder verschenken, wenn sie nicht an den Wertzuwachs zeitgenössischer Kunst glauben. Oder schreddern – auch dies eine Haltungsaussage zum Schaffen des Künstlers. Aber eine, wo dieser seine Kröten für den nächsten Stiftkauf in der Tasche hat.

Über die Abverkäufe also werde ich mir durch Herrn Dobschütz Bericht erstatten lassen – ich bat ihn eine Liste zu verfertigen, auf denen Name, Adresse und Anzahl der gekauften und ebenso der nicht gekauften Bücher und Werke verzeichnet und unterschrieben werden.

Die Personen ohne Buchkauf werden in den kommenden Tagen von mir eine Aufforderung um Begründung ihrer Entscheidung mit Rückschein erhalten.

Denn auch die Schnittchen und Getränke, welche Sie, liebe Besucher der Vernissage gleich am Buffet in sich hineinwerfen werden, müssen sicher noch bezahlt werden.

Und auch damit sollte man einen solchen wichtigen Kopf unserer Tage nicht allein lassen.

Hochachtungsvoll
Ihre Ilse Schnickenfittich

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